Es war schon ein besonderer Konzertnachmittag, an einem eher tristen Novembersonntag, zu dem die Feuerwehrkapelle Rhaunen und die Kreismusikschule Birkenfeld in die katholische Kirche eingeladen hatten. Etwa 100 Kinder und Jugendliche boten den rund 300 Gästen ein zweistündiges Programm, das sich hören und sehen lassen konnte. Zahlreiche Besucher mussten sogar mit einem Stehplatz vorliebnehmen. Georg Dräger, Vorsitzender der Kreismusikschule Birkenfeld und der Feuerwehrkapelle Rhaunen, nahm die Begrüßung vor. Sein besonderer Gruß galt Schirmherr Bürgermeister Uwe Weber. „Ich bin sprachlos über den Zuspruch“, stellte Dräger fest, und das konnte er auch am Konzertende sein. Die Leistungen der jungen Musiker und Sänger waren grandios.
Nach diesem Konzert kann man hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, auch nach der Fusion zur
Groß-VG Herrstein-Rhaunen am 1. Januar 2020 mit dann etwa 23.000 Einwohnern. Die Musik kann eine maßgebliche Triebfeder bedeuten. Mit diesem Konzert ist mehr als nur ein Anfang gemacht, Musik mehr in den Mittelpunkt der Kommunen zu rücken, sagte Dräger.
Bürgermeister Uwe Weber verwies auf die Bedeutung der musikalischen Früherziehung und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Kreismusikschule und Feuerwehrkapelle. Wenn dieses Engagement weiter so betrieben werde, dürfte es nicht der letzte Jugendmusiktag gewesen sein, waren sich Dräger und Weber einig.
Musik ist am schönsten, wenn man sie gemeinsam erlebt und gemeinsam musiziert. So lautete das Motto des Nachmittags. Kinder- und Jugendgruppen verschiedenster musikalischer Stilrichtungen aus der VG Rhaunen waren eingeladen.
Den zweistündigen Musik- und Gesangsreigen eröffnete die Mini-Max-Kapelle der Feuerwehrkapelle Rhaunen (Leitung: Anneliese Hanstein) gemeinsam mit dem Jugendensemble des Musikvereins Fischbach mit „House Party“ und „Czardas“ von Jakob de Haan. Dieser schwungvollen instrumentalen Einleitung folgte der Kinderchor der Sulzbacher Orgelpfeifen. Er besteht seit 2005 und wird seit sieben Jahren von Lisa Stumm-Gebert geleitet. Der Chor brachte unter anderem die Lieder „Aufruhr im Gemüsebeet“ und „Wir Kinder haben Rechte“ hervorragend zu Gehör, begleitet von einer tollen Choreografie.
Die Maxi-Club-Kinder der Kita St. Martin (Leitung: Anneliese Hanstein) lernen in der wöchentlichen Musikstunde singen, tanzen und musizieren mit Instrumenten. Ihr Song „Kommt, wir machen heut' Musik“ animierte zum Mitmachen. Beim Lied „Das Orchester ist schon da“ begleiteten sie sich selbst mit Trommeln, Klanghölzern und Triangeln und bekamen dafür reichlich Applaus. Sie wurden dabei von den Kindern der Musik-AG aus der Grundschule Rhaunen (Leitung: Anneliese Hanstein) unterstützt, die dann im Anschluss selber noch zwei Beiträge präsentierten. Bei „Wir sind Kinder einer Welt“ trommelten, stampften und klatschten begeistert die Kinder und das ganze Publikum gemeinsam. Mit „Waving flag“ boten sie hochkonzentriert eine exakte rhythmische Cajonbegleitung.
Beim Auftritt der Gesangsgruppe und des Kinderchores der Mennonitengemeinde Rhaunen (Leitung: Eugen Löwen und Alexander Dyck) hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören können. Die Mennonitengemeinde wurde 1993 von russlanddeutschen Aussiedlern in Rhaunen gegründet. Seitdem treffen sich der Kinderchor und die Gesangsgruppe regelmäßig, um christliche Lieder für kirchliche Feste einzuüben. „Näher mein Gott zu dir“ von Lowell Mason war eine Bravourleistung des Chores, wie auch „Du großer Gott“ von Friedrich Hänssler und „Is he Worthy“ von Andrew Peterson. Das Streicherensemble der Kreismusikschule Birkenfeld (Leitung: Irina und Tiberius Busneag) wusste anschließend mit der amerikanischen Melodie „Darling Nelly Gray“ und „Hava Nagila“ eine Melodie aus Israel, zu gefallen.
Nach der Pause ging es nahtlos auf hohem Niveau weiter mit dem Kinderchor aus Stipshausen (Leitung: Jennifer Sauer und Alexander Wolff). Im Jahre 1979 wurde der Chor vom Bundenbacher Lehrer Hubertus Zeidler gegründet, seit drei Jahren heißt der Kinderchor Sirona. Die 5 bis 15 Jahre alten Jungen und Mädchen beeindruckten stimmlich unter anderem mit Zuckowskis „Drachen im Wind“ und „Baum des Lebens“ von Peter Maffay. Dabei wurden sie musikalisch von Gitarre und Cajon unterstützt.
Dann waren die Bläser- und Gesangsklassen der Grundschule Rhaunen (Leitung: Anneliese Hanstein und Mikk Schunke) an der Reihe. Mit diesen Gruppen vollendet sich das lückenlose musikalische Projekt „Musik für alle Kinder“ in der VG Rhaunen von der KiTa bis zum Ende der Grundschulzeit. Die Drittklässler erzählten mit Klängen ihrer Flöte, Klarinette, Trompete und Tenorhorn vom „Wetter und dem Meer“, die Viertklässler präsentierten sich bestens mit „Merrily we roll along“ und „Mops und Maus“ und „Raupe“. Bei der Singklasse hatte das Publikum viel Spaß beim „Eisbärsong“ und „Der kleine Hai“ mit den entsprechenden Bewegungen.
Die fünf Sängerinnen der Jugendabteilung der Sulzbacher Orgelpfeifen (Leitung: Lisa Stumm-Gebert) präsentierten gekonnt unter anderem „Mama Mia“ und „I will follow him“ aus Sisteract. Ihre Lieder sangen sie dreistimmig, eine absolut gelungene Herausforderung.
Der Minimax-Kapelle/Jugendensemble MV Fischbach blieb unter einem Riesenbeifall das Konzertende vorbehalten, mit „Lion King“ aus König der Löwen von Elton John. Als Moderatorinnen fungierten an dem musikalischen Nachmittag Anna Theis, Tessa Endres, Emilia Holzhäuser, Thalia und Zoe Müller. Auch für sie gab`s reichlich Applaus.
Ein ganz besonderer Dank geht an alle Mitwirkenden, an die Eltern und alle Helferinnen und Helfer der Feuerwehrkapelle Rhaunen, der katholischen Kirchengemeinde und der katholischen Kindertagesstätte Rhaunen, die letztendlich dieses musikalische Erlebnis erst ermöglichten.
20.04.2019 in Niederwörresbach
Das intensive Proben und Üben hat sich gelohnt. Die 26 Musikerinnen und Musiker der Spielgemeinschaft Hettenrodt/Niederwörresbach boten mit ihrem Dirigenten Thomas Schütz in der Niederwörresbacher Mehrzweckhalle ein eindrucksvolles Osterkonzert, in deren Mittelpunkt Traditionsmärsche, Polka und Film-Musiken gehörten, wie auch Pop-Hits der 60er Jahre. Dirk Lamperty, Vorsitzender des MV Niederwörresbach hätte an diesem gerne noch ein paar Gäste mehr begrüßt. Lang war dagegen die Liste der Ehrengäste, die er zu begrüßen hatte, die reichte vom Kreisbeigeordneten Klaus Beck bis hin zu Sabine Moser, die als Vorstandsmitglied des Kreismusikverbandes Birkenfeld auch Ehrungen vorzunehmen hatte. Und der Veranstalter freute sich, dass die Feuerwehrkapelle Rhaunen (Leitung Michael Groß) den zweiten Konzertteil bestritt.
Martin Alt führte im ersten Konzertteil durchs Programm, welches die Besucher auf eine musikalische Reise durch Naturregionen der Welt führte, die durch die Urwälder des Amazonasgebietes, über Eisberge und Gletscher, aber auch in Landschaften der Heimat führte. Schmissig der Konzertbeginn mit dem "Rütz-Marsch" des Tiroler Komponisten Erwin Trojan, welchem "Morricones Melody" folgte, das geprägt war von herrlichen Solopassagen. Dann wurde das Publikum auf eine Insel im Pazifik entführt, mit der John-Williams-Komposition "Highlight from" aus Jurassic Park. Danach erzählte "Schmelzende Riesen" eine Komposition von Armin Kofler, die Geschichte der Eisriesen in der Antarktis, die, ob durch den nahenden Sommer oder die Klimaerwärmung langsam aber sicher dahin schmelzen und auseinander brechen. Die Musik kam dennoch ruhig und majestätisch daher, wenn auch beim Publikum etwas Wehmut aufkam.
Natur und Liebe sind keine getrennten Konzepte, sondern gehören einfach zusammen. Um Gefühle und Eindrücke in Musik gepackt, ging es in "Spirit of 69", einem Medley von Kurt Gäble an die Ostküste der USA, ehe die Reise durch die Welt im Soonwald endete, mit dem Marsch "Jäger aus Kurpfalz" von Gottfried Rode. Der erste Programmteil vermittelte dem Publikum musikalische Phantasien zum Hören, Fühlen und Sehen. Großer Applaus und die geforderten Zugaben rundeten den Part der Spielgemeinschaft Hettenrodt/Niederwörresbach harmonisch ab.
Dann stieß die Bühnenkapazität der Mehrzweckhalle fast an ihre Grenzen, die Musiker der Feuerwehrkapelle mussten eng zusammen rücken, was aber die Leistung keineswegs schmälerte. Schon klasse gespielt Carl Teikes "Graf Zeppelin Marsch", dem "The Magic of Andrew Lloyd Webber" folgte, und danach Michael Geislers "Hindenburg" die verschiedenen Stationen und dramatische Entwicklungen des am 6. Mai 1937 zerstörten Zeppelin nachzeichnete. Hervorragend solistisch an der der 1. Trompete Klaus Huck sowie Selma Willems an der Oboe und Frank Endres an der Klarinette, riefen Gänsehaut-Feeling hervor. Man konnte sich die damaligen dramatischen Ereignisse sehr gut vorstellen.
Charmant und informativ führte Luisa Kuhn durch das Programm. Die Moderatorin verstand es auf einzigartige Art und Weise das Publikum sachkundig wie auch mit kleinen Anekdoten zu versorgen. "Moment for Morricone" wurde von der Feuerwehrkapelle extra für den 1. Vorsitzenden Dirk Lampberty mit in das Programm aufgenommen, da es sich um das Lieblingsstück des 1. Vorsitzenden handelt. Dafür bedankte er sich auch sehr bei den Musikern und Musikerinnen aus Rhaunen.
Mit "Beyond The Sea" stellte die Feuerwehrkapelle unter Beweis, dass sie nicht nur Marsch, sondern auch Swing beherrscht. Danach aber kam der absolute Höhepunkt des zweiten Teils: "80er Kult (tour)" arrangiert von Thiemo Kraas. Bei diesem Stück ging nicht nur bei den Musikern die Post ab. Das Publikum sang die bekannten Melodien der 80iger mit und bei Sternenhimmel überraschten die Trompeter und Trompeterinnen der Feuerwehrkaplle nicht nur den Dirigenten mit einer gekonnten Sing-und Showeinlage.
Dirk Lamperty stellte fest: "Das war Musik auf allerhöchstem Niveau". Die Zugaben "Schwabengruß" und "Auf der Vogelwiese" (natürlich auch mit Gesang) waren das Sahnehäubchen der Rhauner Musiker, die mit ihrer hervorragenden Leistung neugierig machten auf ihr Jahreskonzert am Samstag, 29. Juni, das als Open-Air-Konzert geplant ist.